Kunstgeschichte

Das Magdalenenfenster von Assisi

Das Thema meiner Bachelorarbeit, das Fenster der Magdalenenkapelle in der Unterkirche der Basilika San Francesco in Assisi (hier die gesamte Arbeit), wird mich so bald nicht loslassen, denn viel zu viele meiner Ansätze zu diesem so faszinierenden wie komplexen Werk konnte ich dort aus schlichten Platzgründen nicht unterbringen. Viel zu sagen bleibt noch über die Gestalt der Maria als Schwellenfigur, über die damit verbundenen Verhältnisse von Vorder- zu Rückseiten und den dazwischen möglichen Durchgängen, und über die zeitgenössisch aktualisierte Adaption der Vita der Maria von Ägypten als exhortatio monastica.

Momentan arbeite ich an der digitalen Umsetzung eines Vergleichs der mittelalterlichen Viten letztgenannter Maria von Ägypten – vom griechischen, Sophronios zugeschriebenen Βίος Μαρίας Αἰγύπτιας aus dem 7. Jh., über dessen lateinische Übersetzungen aus dem 7. und 9. Jahrhundert, zur stark gekürzten Version aus Jacobus de Voragine’s Legenda Aurea, etc.

Editionen

Außerdem arbeite ich zur Zeit an den folgenden Text-Editionen.

Manuscript Yates Thompson 11

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Clement Greenberg: „Art and Culture. Critical Essays“

In einer vergleichenden Edition der Aufsatz-Sammlung „Art and Culture. Critical Essays“ (1961) des Kunstkritikers Clement Greenberg stelle ich die dort publizierten Essays textkritisch annotiert ihren jeweiligen, zuvor bereits in Zeitschriften und andernorts veröffentlichten Erstfassungen gegenüber. Dadurch soll endlich Klarheit und Übersicht bzgl. der zahlreichen, teils drastischen Revisionen geschaffen werden, denen Greenberg seine Aufsätze unterzog – Revisionen, die zwar regelmäßig in der Literatur über den berühmten Wegbereiter des Abstrakten Expressionismus erwähnt werden, bislang jedoch noch nie systematisch untersucht oder überhaupt nur zusammengestellt worden sind.

Heinrich Wölfflin: „Kunstgeschichtliche Grundbegriffe“

Der Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin überarbeitete seine zuerst 1915 erschienenen „Kunstgeschichtlichen Grundbegriffe“ immer wieder, von Auflage zu Auflage. Nicht unbekannt ist etwa die ab der zweiten Auflage von 1917 vollzogene Ersetzung „romanischer“ durch „germanische“ Begriffe durch den zunehmend deutschnational und völkisch argumentierenden Schweizer – so wird, um nur einige Beispiele aus dem ersten Kapitel der Einleitung anzuführen, „Kontrast“ zu „Gegensatz“, „generell“ zu „allgemein“, „orientiert“ zu „gerichtet“, „Existenz“ zu „Dasein“, „Resultate“ zu „Ergebnissen“. Jedoch liegen auch hierzu keinerlei umfassende Darstellungen vor, geschweige denn eine textkritische Edition. Mittels einer solchen möchte ich unter Einbeziehung aller 19 bislang erschienenen Auflagen (also auch der posthum veröffentlichten) endlich Abhilfe schaffen.