Gegen jeden Antisemitismus

Traditionslinke Reflexe

Noch während am 7.10.23 die alles Leben verachtenden Männerhorden der Hamas, des Islamischen Dschihad und der ihnen eifrig nachfolgenden „Zivilisten“ in Israel vergewaltigten, mordeten, plünderten; noch während sie den blutigsten antijüdischen Pogrom nach der Shoah anrichteten, in debilstem Wiederholungszwang brüllend die Größe ihres Gottes beschwörend; noch während all dies vor aller Augen geschah war bereits vollkommen vorhersehbar, welche wohlfeile Gruppe bei all dem nicht so genau würde hinsehen wollen: die „Israelkritiker“.

Denn egal wie deutlich und erkennbar die primitive, bestialische Unmenschlichkeit, der unbedingte Vernichtungswille der islamistischen Todesschwadronen an diesem Tag geworden ist – für die „Antizionisten“ der antiimperialistischen Linken müssen sie weiterhin folkloristisch verklärte Projektionsfläche und idealisiertes, revolutionäres Subjekt bleiben.

Und auch das war unmittelbar absehbar: Natürlich würde am Ende wieder einzig Israel schuld sein.

Direkt im Anschluss an den Pogrom also nur Erwartbares in der üblichen Sprache der traditionslinken Unmenschen: Aus Terroristen, Vergewaltigern, Mördern werden quasi gleichberechtigte „palästinensische Kämpfer“ oder „palästinensische Kampfverbände“, und ausgerechnet aus den kommunitaristisch-basisdemokratisch organisierten Kibbuzim entlang der Grenze des Gazastreifens, bewohnt von friedensbewegten Peaceniks, werden, in orwellianischer Umkehrung, „zionistische Siedlungen“ (Junge Welt, 7.10.2023: Gaza schlägt zurück; fast wortgleich die KJÖ🚩Kommunistische Jugend Österreichs am 9.10.2023 bei Twitter).

Bernhard Torsch schreibt über das, was man freilich nicht erst seit dem 7.10.2023 wissen konnte:

„Immerhin eine gute Sache hat der Schrecken in Israel: Nun ist endgültig Schluss mit der Maskerade vieler Linker, Linksliberaler und Bürgerlich-Liberaler. Wer nach dieser Vorschau auf das, was in ganz Israel passieren würde, würde das Land besiegt oder, nach dem Geschmack dieser Leute, einfach aufgelöst werden, immer noch bei dieser Haltung bleibt, ist Antisemit. Kein „Kritiker“, kein „Internationalist“, kein „Humanist“, nein, einfach nur Antisemit.“

Bernhard Torsch bei Facebook, 8.10.2023

Daher hilft es auch wenig, das Problem schlicht auslagern zu wollen durch die Schutzbehauptung, populäre, respektive populistische linke Antisemiten – Mélenchon, Varoufakis, Corbyn, Ocasio-Cortez, etc. pp. – seien eben ganz einfach keine Linken:

BAK Shalom bei Instagram, 12.10.2023

Thanking Jihadists for not rioting

In jeder Ecke der Welt krakeelen die Islamfaschisten in der Folge des 7. Oktobers ihre Aufrufe zu Intifada und Jihad heraus, zur Endlösung und Vernichtung Israels, aber im beschaulichen Stuttgart immerhin schön „friedlich“ und, laut Polizei, mit „störungsfreiem Verlauf“:

„… protestierten nach Polizeiangaben mehr als 500 Menschen friedlich in der Stuttgart Innenstadt gegen die israelische Reaktion auf den Angriff der fundamental islamischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober auf Israel. Sie schwenkten palästinensische Flaggen, skandierten „Befreit Gaza“ sowie auf arabisch: „Nach al-Quds werden wir mit Millionen von Märtyrern gehen.“

In zahlreichen Interviews mit ausdrücklichem Verweis auf diese Parole hatte 2007 Hamas-Anführer Ismail Haniyya mit dieser Parole Terroristen und Palästinenser aufgefordert, Jerusalem anzugreifen und Israel zu vernichten. Auch der im Libanon lebende Führer der Terrorgruppe Hisbollah, Hassan Nasrallah, verwendet den Slogan regelmäßig in seinen Ansprachen.

[…] Die Polizei sprach im Anschluss von einem störungsfreien Verlauf der Demonstration.“

Protest auf dem Stuttgarter Schlossplatz – Auch die dritte Pro-Palästina-Demo findet Zulauf, Stuttgarter Zeitung, 22.10.2023

In Londonistan ist es mit der Unterwerfungsrhetorik der Metropolitan Police übrigens schon so weit, dass man den islamistischen Vernichtungsantisemiten artig für die Zusammenarbeit dankt und ihnen noch einen guten Heimweg von ihrer Kundgebung am 21.10.2023 wünscht:

„We thank everyone for their cooperation […]. Please head home safely.“

Metropolitan Police (@metpoliceuk), 21.10.2023

Eine Kundgebung, wohlgemerkt, die absolut keine Fragen bezüglich der extremistischen Ziele – Dschihad, Scharia, Vernichtung der Ungläubigen – ihrer Teilnehmer offen ließ:

„The Islamist group Hizb ut-Tahrir held a rally in London Saturday calling for ‚Muslim armies‘ to join the war in Israel.
Former Prime Ministers Tony Blair and David Cameron both tried to ban Hizb ut-Tahrir, according to the Telegraph, which advocates for the establishment of an Islamic caliphate governed by religious law. […]

One video of the rally on Saturday, which was gender-segregated, shows hundreds of men, and many women, chanting the Muslim declaration of faith (‚There is no god but God and Muhammad is his messenger‘), in front of a large banner that reads ‚Muslim Armies! Rescue the People of Palestine.‘
Another video of the rally, posted on X, shows a man referring to Israel as ‚the Zionist entity‘ and asking ‚What is the solution to liberate people from the concentration camp of Palestine?‘ to which the crowd responds, ‚Jihad!‘

Islamist rally in London calls for ‚Muslim armies‘ to invade Israel, Jerusalem Post, 22.10.2023

„Jetzt können wir endlich rausfinden, was wir anstelle unserer Großeltern getan hätten.“

Und was haben wir herausgefunden? Nur dass alles wieder passieren kann und passieren wird, weil die sogenannte Mehrheit eben auch nichts anderes getan hat als „unsere Großeltern“.
Im Gegensatz zur breiten Empörung nach dem Bekanntwerden des Potsdamer „Geheimtreffens“ hat man nach dem 7. Oktober, dem furchtbarsten antijüdischen Pogrom nach der Shoa, mehrheitlich entweder betreten geschwiegen, oder die Täter und ihre fünften Kolonnen verteidigt – und, ganz kultursensibel kontextualisierend, ganz viel Verständnis für deren barbarische Menschenverachtung aufgeboten.

„Ich will diesen Spruch nicht mehr auf Schildern sehen, bis nicht dieselben Menschenmassen gegen den grassierenden Antisemitismus und für die Freilassung aller Geiseln, die von den Hamas-Terroristen in Gaza festgehalten werden, auf die Straßen gehen! #BringThemAllHome

Anna Staroselski (@AStaroselski), 20.1.2024

Denn was genau soll das eigentlich sein, dieser momentan überall auf großen Wohlfühl-Kundgebungen beschworene Kampf gegen „Rechts“?
Dass die dort vorgenommene Feindbestimmung, wie auch die geäußerte Empörung allzu selektiv und bequem ausfällt, das kann man ohne weiteres an den dort eben nicht skandalisierten Äußerungen derjenigen ablesen, denen die Werte und Eigenschaften einer modernen, offenen Gesellschaft – Aufklärung, Säkularisierung, Individualität, Freiheit, Gleichheit, Selbstbestimmtheit, Pluralismus, Rationalität, soziale Gerechtigkeit, etc. – nichts gelten.
Denn dass die Feinde der offenen Gesellschaft natürlich auch, offenkundig jedoch nicht nur in der deutsch-völkischen Rechten zu verorten sind, davon spricht man im Kreise der Anständigen nicht so gerne:

„An den Schulen nimmt nach Beobachtungen des Deutschen Lehrerverbandes der Anteil der Schüler zu, die gesellschaftliche Grundwerte ablehnen. „Hier ein antisemitischer Spruch, dort offen gezeigte Abneigung gegenüber Homosexuellen“ […]. Besonders offenkundig seien die Probleme nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober geworden.

[…] handelt es sich dabei häufig um Schüler mit muslimischem Hintergrund, darunter auch solche, die selbst in den vergangenen Jahren nach Deutschland geflüchtet seien. Besonders herausfordernd sei die Lage für Lehrer dort, wo teils mehr als 50 Prozent der Schüler einer Klasse Migrationshintergrund hätten.“

Antisemitismus und Homophobie – Viele Schüler lehnen Grundwerte ab, Welt, 25.1.2024
Lehrer-Präsident warnt: Immer mehr Schüler teilen gesellschaftliche Grundwerte nicht, NOZ, 25.1.2024

Nicht dass „Wir“ am Ende doch nicht „mehr“ sind?

„An deutschen Schulen nimmt der offen geäußerte Antisemitismus zu. […] „Die Lage wird regional immer angespannter. Das gilt besonders für solche Schulen, an denen viele Schüler mit Wurzeln im arabischen Raum unterrichtet werden.” Häufig herrsche hier ein gefestigtes antisemitisches Weltbild, das die Kinder und Jugendlichen zu Hause oder in den Schulen ihrer Heimatländer vermittelt bekommen hätten. […]

Antisemitismus sei aber nicht nur dort ein Problem, wo der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund oder muslimischen Glaubens hoch sei […] „Wir beobachten auch: Wo rechte Parteien wie die AfD bei Wahlen gut abschneiden, ist auch der Anteil an Schülern mit antisemitischen oder rassistischen Überzeugungen höher.” Die Kinder und Jugendlichen übernehmen offenbar die Überzeugungen von den Eltern.“

Lehrer-Chef beunruhigt: Immer mehr Schüler mit antisemitischem Weltbild, NOZ, 13.10.2023

Ein Gedanke zu „Gegen jeden Antisemitismus

Hinterlasse einen Kommentar